Lebenspassagen und ihre Herausforderungen
Verlusterfahrungen gehören zum menschlichen Leben: wir sterben.
Doch nicht nur am Ende des Lebens, sondern während unseres Daseins selbst sind wir immer wieder mit Verlusten konfrontiert.
Während früher das Wort Verlust (urgermanisch *fraliusana=etwas vollständig losmachen, aufgeben, verlieren) sich vielmehr auf den physischen Verlust „von etwas“ bezog, sind nunmehr auch die damit verbundenen psychischen Verluste im übertragenen Sinn gemeint wie etwa Beziehungen, Sicherheiten, Träume, Zukunftsvisionen etc..
- Wir verlieren geliebte Menschen (Familienmitglieder, Freund*innen, Kinder, Ungeborene)
- Wir verlieren oder verlassen Beziehungen (Scheidung, Trennung, Zerbrechen von Freundschaften, Kontaktabbruch)
- Wir verlieren Teile unserer Gesundheit / Integrität (Erkrankung, Beeinträchtigung körperlicher und / oder geistiger Fähigkeiten)
- Wir verlieren oder verlassen soziale und berufliche Einbindung (Arbeitsplatz, Renteneintritt, Statusverluste, die damit verbunden sind)
- Wir verlieren Materielles (Wohnung oder Haus, Schulden, Insolvenz, persönliche Gegenstände)
- Wir verlieren oder verlassen Lebensumfelder und eigene Rollenbilder (Umzug, religiöse / vereinsgleiche Gemeinschaften, Rollenwechsel durch Statuspassagen wie etwa Adoleszenz, Midlife, Seniorenschaft)
„Ein abgefallenes Blatt kehrt nicht zu seinem Baum zurück.“ So besagt es ein afrikanisches Sprichwort. Das Blatt galt dem Leben des Baumes. Nun gilt es dem Leben der Erde und dem, was wiederum daraus wächst. Nichts ist fort. Es hat nur eine andere Bestimmung.
Dies zu verinnerlichen ist eine Aufgabe, der ich mich stelle. Für mich selbst und gemeinsam für Sie.